< Syts Adventskalender 2014




Während des Kaffeetrinkens unterhielt man sich und Max erzählte von Reni, seiner

einzigen Verwandten, die er habe in ein Waisenhaus geben müssen. Und da konnte er

sich nicht mehr drücken, er bekam eine riesige Menge Geld, dass er sich mit seiner

Nichte ein neues schönes Leben aufbauen könnte. Aber Max nahm es nur unter der

Bedingung an, dass der gesamte Geldbetrag dem Waisenhaus zu Gute kommen würde.

Ja, und anschließend sei er gleich hier her gekommen, um den Kindern im Waisenhaus

noch etwas Gutes tun zu können, denn schließlich war Weihnachten. Und so übergab

Onkel Max der Heimleiterin den gesamten Geldbetrag. Syt wusste nicht, was sie

sagen sollte, sie war so ergriffen, dass sie spontan Max umarmte.

Und dann schmiedeten alle gemeinsam Pläne für die Zukunft. Als erstes gedachten

die Mädchen ihrem Clemens, der im Waisenhaus immer alles wieder heil machte, wenn

mal etwas kaputt war und natürlich ihrer Natee, die stets unentgeltlich ihre Kleidung

stopfte und sooo schöne Puppen herstellen konnte. Da kam Max auf die Idee, dass die

beiden doch am heutigen Heiligen Abend nicht allein zu Hause sitzen müssen. Er stand

auf und bat Amelie, Bärchen und Heika mitzukommen. Mit dem Schlitten ging es schnell

voran und nach einer halben Stunde waren alle wieder da, Natee und Clemens eingeschlossen.

Vom Fahrtwind hatten sie alle rote Nasen, aber das sah lustig aus. Mama Syt stand auf

und kehrte mit warmen Holundersaft für die Kinder und einem Grog für die Erwachsenen

wieder. So waren alle froh und glücklich, bis es an die Tür donnerte.

„Oh, wer kommt denn jetzt?“ fragte die kleine Momo verschüchtert.

„Wir werden sehen!“ meinte Mama Syt, stand auf und ging zur Eingangstür. Noch während

sie auf dem Weg dorthin war, polterte es schon wieder an die Tür und man konnte deutlich

ein Glöckchen vernehmen. Und als Syt öffnete, stapfte ein kleiner dicker Mann herein,

schneeweiße Haare, ebenso wie sein Bart, gekleidet in einen roten Anzug mit weißem

Pelzbesatz. Und auf dem Kopf trug er eine lustige Zipfelmütze mit weißer Bommel dran.

„Hohoooo!“ polterte er dann auch schon los, schon die Heimleiterin einfach

beiseite und betrat dann den herrlich geschmückten Raum, in dem die Kinder saßen.

Die Kinder starrten ihn kurz an und dann rief Jeany:

„Ach Duuu bist das!“

Doch der alte Mann tat, als hätte er nichts gehört und polterte mit seiner tiefen Stimme:

„Ich bin der Weihnachtsmann. Ich komme vom Nordpol zu euch. Und ich weiß, dass ihr alle artig gewesen seid!“

Beklommen nickten die Mädchen.

„Deshalb bekommt ihr keine Rute, sondern ich habe einen Sack Geschenke bei

mir!“ sprach der Weihnachtsmann unbeirrt weiter. „Na, dann will ich sie mal auspacken!“

Er setzte den Sack, den er vorher auf der Schulter trug auf den Boden.

Bedächtig öffnete er das Band und holte ein Geschenk heraus.





„Das hier ist für Trixi. Trixi, komme bitte her und hole dir dein Päckchen ab!“

Dann kam Trudi dran und holte ihr Geschenk ab. Und so bekamen alle Kinder ein Päckchen.

Und auch Clemens und Natee wurden zum Weihnachtsmann gerufen. Verstört gingen die beiden

lieben Alten nach vorn und bekamen tatsächlich Geschenke. Auch Mama Syt und Onkel Max wurden

nicht vergessen. Alle bedankten sich artig und schon machte sich der Weihnachtsmann auf den Weg nach draußen.

„Ich muss noch ganz viele Geschenke verteilen, hoffentlich schaffe ich das noch.

Nächstes Jahr werde ich mir Hilfe dazu holen!“ blubberte er vor sich hin und verschwand dann aus der Tür.

Nun rissen die Kinder alle ihre schön verpackten Geschenke auf, und in jedem Päckchen der Kinder lag ein

kleiner Kuschelball. Manche Kinder hatten einen blauen, andere einen orangen und wieder andere einen schwarzen.

Trixi liebkoste ihren Plüschball und murmelte ihm zu: „ Hallo Moni!“

Von Petra hörte man ein leises: „Oh, meine Veronika!“

Und Trudi drückte ihre Blacky fest an sich und freute sich riesig. Aber keiner dieser

Plüschbälle regte sich oder sagte ein Wort. Die Kinder jedoch glaubten ganz fest daran, dass

sie ihre Rollibollis hier hatten. Giesi war nun ganz aufgeregt beim Öffnen ihres Päckchens.

Sie hatte auch ein Plüschbällchen bekommen, jedoch eines in einem schönen rosa Farbton.

Ein kleiner Zettel war angepinnt auf dem stand: ‚Ich bin Sayuri!‘

Verklärt lächelnd nahm Giesi ihr rosa Plüschbällchen in den Arm und flüsterte:

„Ich hab Dich lieb, Sayuri!“




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