Die drei Bären  
Kapitel 2

***


Die Bärenbrüder waren bereits außer Sichtweite der Eltern, als sie beschlossen zu rasten und dabei zu überlegen, was sie als Nächstes tun könnten.
Jeder sollte nun einen Vorschlag machen, und der beste sollte dann ausgeführt werden.

Walter meinte: "Wir können ja ein Lagerfeuer machen, und darüber Stockbrot
backen".

Theo und Oskar fanden diesen Vorschlag nicht gut, da die Mutter das Spielen mit dem Feuer verboten hatte.

Walter war darüber erbost und drehte seinen Brüdern den Rücken zu.

Theo und Oskar tuschelten nun miteinander und kicherten.
Walter hätte zu gerne gewußt, was die Beiden zu kichern hatten, aber er wollte auch noch nicht aus seiner Schmollhaltung heraus.
Oskar merkte es als Erster und sprach Walter an:

"Du, Walter! Was hältst Du davon, wenn wir zum See wandern und versuchen, Fische zu fangen?"

Walter überlegte einen Moment und sagte dann zu seinen Brüdern:

"Na gut, ich will ja kein Spielverderber sein."

Lächelte, und stand als Erster wieder auf den Beinen.

***

Nun wanderten die Bärenbrüder mutig immer der Nase nach und irgendwann, hinter dem vierten oder fünften Berg, konnten sie auf einmal einen großen See sehen.
Aber war das wirklich ein See? Der sah so groß aus, gar nicht wie der, wo sie immer mit dem Papa Fische fangen waren.
Nachdem sie etwas durch den Sand gelaufen waren, sahen sie einen Vogel.
Untereinander stimmten sie ab, ob man den Vogel nach dem Weg fragen könnte.
"Hallo Vogel!"  "Ich bin kein Vogel, ich bin eine Möwe" antwortete der Vogel knurrig.
"Verzeihung", sagte Oskar, "kennst Du Dich hier aus?"
"Ja", antwortete die Möwe. "Ich bin doch schließlich eine Seemöwe."
"Ein Seelöwe?" fragte Walter. Dafür knuffte ihn Oskar in die Seite. "Halt die Klappe!", flüsterte er leise, "der Vogel erklärt uns doch sonst nicht den Weg".
Walter verdrehte die Augen, war aber still.
"Liebe Möwe, kannst Du uns bitte sagen, wie weit der Weg zum See ist? Wir wollen Fische fangen", sprach Oskar die Möwe wieder an.
Die Möwe pickte noch ein wenig im Sand herum und meinte dann gutmütig:
"Na gut, wenn Du schon so nett fragst, ich fliege eine Weile vor Euch her." Sprach´s und erhob sich in die Luft, und unsere Bären trabten hinterher.

****


Am Ende des Tages flog  die Eule wieder in die kleine Stadt im Westerwald, gab ihre Notizen einem Papa, der  dann die Abenteuer seinem kleinen Mädchen als
Gute-Nacht-Geschichte
 erzählte.

***












 

©by Syt 2009


Counter