Die
Möwe flog nun so schnell voran, daß die Brüder vor lauter Eile ihre
Stöcke, den Korb mit dem Brot und den Äpfeln vergaßen.
Als die
Gruppe nun an eine Straße kam, setzte sich die Möwe auf einen Zaunpfahl
und sagte zu den Brüdern: "So Ihr Bärenkinder, weiter kann ich Euch
leider nicht begleiten. Schaut voraus, am Ende der Straße findet ihr
einen Wald, und von dort aus ist es nicht mehr weit bis zum See."
Die
Bärenbrüder bedankten sich bei der Möwe für das Geleit und wanderten
mit großen Schritten weiter.
Die Sonne schien vom Himmel, und
die Brüder bekamen Durst, aber weit und breit war keine Quelle zu sehen.
Theo
wollte nicht mehr weiter gehen, er quengelte "ich hab Durst" und
setzte sich mitten auf die Straße.
Walter
drehte sich um und sah Theo sitzen. "Theo!" rief er, "steh
auf, hier fahren doch die Autos auf der linken Seite!"
Theo
moserte "das ist mir egal, ich hab Durst, ich hab Hunger, ich will
nach Hause!"
Oskar lief zuerst
ein Stück alleine weiter, schaute zum Horizont und sah dort einen Raben
fliegen.
"Halt, halt Rabe!" rief er, "warte einen Moment!"
Der
Rabe drehte sich um: "Meinst Du mich, Bärenjunges?"
"Ja!"
rief Oskar, "weißt Du wo es zum See mit den guten Fischen geht?"
"Aber
ja", sagte der Rabe, "hier entlang, schau wo ich hinfliege. Es
ist nicht mehr weit."
Oskar drehte sich um und feuerte seine
Brüder an, mit ihm gemeinsam hinter dem Raben her zu laufen.
Die
Bären liefen und liefen, bis es anfing, dunkel zu werden.
Sie
kamen in eine völlig andere Landschaft.
Der Mond stand hoch am
Himmel, und die Bäume hatten keine Blätter.
Der Rabe setzte
sich auf einen Ast und sagte zu den Bärenbrüdern:
"Hier muß ich Euch verlassen, hier ist der Wald der Dunkelheit"
Ohne
ein weiteres Wort verwandelte sich der Rabe in einen Ast, und unsere
Bärenbrüder erstarrten vor Furcht.