Tag zwölf auf der Suche
nach dem fehlenden Gewürz
Old Elli, eine der Großmütter der Gnomenmädchen, hatte für ein
Familienfest gekocht und gebacken was die Küche hergab. Da gab es eine
Suppe, hergestellt aus Zutaten vom Rind, dazu Wurzelgemüse aus dem
Garten und selbst hergestellten Mark- und Grießklößen. Garniert mit
frischer. krauser Petersilie.
Dann
gab es Kartoffelklöße aus rohen und gekochten Kartoffeln, und was soll
ich euch sagen, Elli wollte einfach mal ausprobieren ob man die rohen
Klöße auch in der Wäscheschleuder auspressen könnte, denn die Menge war
sehr groß,für die vielen Gäste. Aber die Wäscheschleuder schleuderte
nicht, sondern sie wanderte durch die ganze Küche, weil Elli die
Kartoffeln in ihrem Kissenbezug nicht richtig hinein gelegt hatte.
Also
mußte sie die Kartoffeln doch mit der Hand trocken kneten.
Auf
dem großen Holzherd schmorte nun der Sauerbraten, und im Rohr hatte es
sich die Gans gemütlich gemacht.
Dazu
sollte es Rotkohl geben. Elli hatte ihn gesäubert, gehobelt, in den
Topf geschichtet, und zählte nun an ihren Fingern ab, ob sie auch alle
Gewürze in den Topf gegeben hatte, denn sie war bekannt für ihren
leckeren Rotkohl.
Ja gut, es war alles im
Topf, also konnte er vor sich hin schmoren.
Nun sollte noch schnell
die Torte für den Nachmittagskaffee verziert werden, und das sollte
ihre Tochter tun.
Also
machte sich Leila, so wurde das Mädchen von ihrem jüngsten Bruder
genannt, daran Sahne zu schlagen, die Früchte wurden gesäubert und
gezuckert, der Tortenboden vorbereitet. Es dauerte nicht lange, und die
Torte war fertig und mit einer schönen Schrift verziert: Alles Gute dem
Brautpaar.
Da
nun schon viel Gäste im Haus waren, bat Leila ihren großen Bruder, ob
er nicht die Torte auf den Kleiderschrank stellen könnte. Der wollte
Leila necken und sagte: " Nein, machs doch selber! " Dabei grinste er.
Alle hatten es gesehen, nur Leila nicht! Sie war nun richtig wütend,
und versuchte die Torte, mitsamt ihrem Untersatz, selber auf den
Schrank zu stellen.
Oh
weia, was war denn das? Leila war sehr klein, und mußte sich auf die
Zehenspitzen stellen, um die Torte auf den Schrank zu stellen. Die
Torte kam ins rutschen, und plumps, lag sie im Bett. Leila weinte vor
Ärger und Zorn, und trat ihrem Bruder vors Schienbein.
In der Zwischenzeit hatte
Old Elli Kunde bekommen, daß Rosalie nach einem Gewürz oder einer Zutat
für ihr Festmahl suchen ließ.
So gab Elli die mühsam
wieder zusammengekratzte Torte, und schickte sie mit Erna ins
Zauberland.
Gerade wollte sie Rosalie
noch Grüße ausrichten als sie ein einsames " u " sah.
Sie nahm das " u ",
klemmte es hinten auf Ernas Wagen. Sagte Erna sie soll langsam fahren,
damit die Torte und das
" u " unterwegs nicht
verloren ging, und winkte dem Wagen hinterher, bis er um eine
Ecke verschwand.