meine schatztruheKinder sind neugierig, ja und das war ich auch. Nur habe ich mir diese Neugier bis heute erhalten.
Wenn ich an meine Kindheit zurück denke fallen mir die vielen Ausflüge auf den Dachboden meiner Tante Wischen Leukel ein. Sie war die älteste Schwester meiner Mutter. Sie wohnte mit ihrem Mann Albert in einem kleinen Haus in einer Hüttensiedlung. Onkel Albert war mein Patenonkel und ich liebte ihn wie meinen Vater, den ich ja kaum kannte.
Wenn meine Mutter und ich bei Tante Wischen waren trafen wir dort auf  ihre Kinder und  Enkelkinder. Meine Großcousins und Großcousinen waren in meinem Alter, und wir verlebten wunderschöne Stunden auf dem Dachboden.
Was gab es da aber auch alles zu sehen! Halt alles was im Haus aussotiert war, und dort Winterschlaf hielt: alte Kleider, Briefe, Bilder.Den Geruch der alten Sachen habe ich noch heute in der Nase.
Für uns Kinder war es ein Paradies. Wir spielten und stellten uns die Vergangenheit vor.
Oft wurden wir dann von Onkel Albert aus dem Haus gescheucht um im Garten zu spielen, oder vom Monte Schlacko auf dem Hosenboden herunter zu rutschen.


Ob ich mir dort den den Hang mit Genuß über "Flohmärkte"  zu gehen eingefangen habe?


Der jüngste Bruder meiner Mutter war Bürgermeister in Oberhausen Rheinland und Mitglied einer großen Partei. Später war er Landtagsabgeordneter, als er verstarb wurde er mit einem Staatsakt beigesetzt.
Unter seinem Schreibtisch habe ich viel Zeit verbracht. Die Erwachsenen waren stets mit wichtigen  Dingen beschäftigt, die ich noch nicht verstand.
Seine Sekretärin versorgte mich mit Stift und Papier, und ich "Stenografierte" fleißig mit!
Meine Ohren habe ich aber immer offen gehalten, und vieles hat sich in mein Gedächtnis eingegraben.

Hier fällt mir ein Satz meiner Mutter ein, der in späteren Jahren oft Verwendung fand:
 " Rosemarie, klapp die Ohren zu, ich schreib Dir alles auf!"
Dieser Satz kam immer,  wenn es zu offensichtlich war, daß ich lauschte.
Sonst hieß es eher: "Sperr deine Löffel auf!"
.
Unsere Familie war sehr groß, da sie ja nicht nur aus der normalen Eltern / Kinder Familie bestand.
Es wurde auch reger Kontakt zu  Verwandten aus der 1. Ehe meiner Mutter gehalten.
Treffpunkt war bei Tante Friedchen ( so wurde meine Mutter aus der 1. Ehe genannt) oder bei Tante Elli ( das war ihr Name aus ihrer Kernfamilie).
Zu den Kindern aus 1. Ehe meines Vaters bestand nach seinem Tod kaum Kontakt.
Aber mit einer Schwägerin telefoniere ich noch heute.
Ein Wort wurde immer wieder genannt: Tante Elli, wir kommen, mach schon mal den Heringssalat!
Tante Elli machte.
Es waren dann wunderschöne Nachmittage an denen viel erzählt und gelacht wurde.
Sie fanden meistens nur schwer einen Abschluß.
Um 23 Uhr ging die letzte Straßenbahn, und die Sippe wurde unter Lachen zur Haltestelle geleitet.
Nur konnte ich damals noch nicht verstehen, warum die Schritte nicht immer geradeaus gingen.

Tja, ob meine Neugier daher stammt?

Ich habe als Kind immer wieder gefragt, und meine Mutter hat bereitwillig Antwort gegeben.
Sie hat die Namen der Menschen auf den Photos gesagt, Geschichten dazu erzählt.
Später habe ich dann die Namen zu den Bildern geschrieben, so behielten sie für mich ein Gesicht.

Meine Mutter vertraute mir, als ich Erwachsen wurde, ihre Akten an.
 Ich wollte sie zuerst nicht, weil ich es dumm fand noch zu ihrer Lebzeit Nachlaßverwalter zu werden, sie zwang sie mir auf.
Heute bin ich froh darüber.
 Habe ich doch damit eine sehr gute Grundlage für mein Hobby.
Aus meinen in meiner Familie lebenden Halbbrüdern ist meine Familie noch größer geworden.
Da zwischen meinen Brüdern und mir große Altersunterschiede bestanden, bin ich mit den Kindern meines ältesten Bruders groß geworden.
Meine älteste Nichte, fast gleichaltrig wie ich,  sagte irgend wann einmal zu mir: "Als Kind habe ich dich gehaßt, du wolltest immer Schule spielen."
Dieser Satz hat mich sehr getroffen, aber ich muß ihr im Rückblick Recht geben, ich habe meistens gerne gelernt.
Nur nicht Handarbeit, daß hat sich erst durch freiwilliges Tun geändert. Unter Notenzwang klappte ich Augen und Ohren zu.

Durch meine Heirat bekam ich dann eine neue Famile dazu. Diese war auch nicht gerade klein.
Mein Mann hat sieben Geschwister mit den dazugehörigen Familien.

Als dann meine Tochter geboren wurde nahm ich mir vor, stets ein offenes Ohr für sie zu haben.
Ich gestehe, immer gelang und gelingt mir das nicht.

1998 stand es mehr oder weniger fest, daß sie das Elternhaus verläßt.
 Sie bat mich damals einige Kochrezepte aufzuschreiben.
Gesagt, getan.
So entstand im Laufe der Zeit ein sehr persönliches gestaltetes Kochbuch.
2005 wurde es dann fertig.
 Daraus wird  hier auch eine Rezepte- Seite entstehen.
 
Nun kamen die vielen Photos aus meiner Familie bis zu meiner Heirat an die Reihe, was damit anfangen?
Ich habe dann alle Bilder eingescannt und daraus eine DVD hergestellt. Mit Kommentaren und Musik.
Unter dem Titel: Eine moderne Patchworkfamilie 1910-1974
Die mittlerweile noch größer gewordene Familie hat sich wohl darüber gefreut.
Nichten und Neffen haben bereits Erwachsene Kinder. Ein Neffe bekam bereits das erste Enkelkind.

Bei so vielen Menschen fällt es natürlich schwer zu allen Kontakt zu halten, aber irgendwie funktioniert die Buschtrommel immer.

Ich habe mich zur Sammelstelle für "keiner will den ollen Schriftkram haben" entwickelt.

Nun lagen in meiner " Schatztruhe der gesammelten Werke " Dokumente, Bilder, Videos, Briefe und hielten untereinander Rat was damit anfangen?

Mein Traum war es immer, einen Stammbaum herzustellen. Ich bin aber kein Maler!
 Mir liegt der Umgang mit Stift und Papier.
Bei meinem Vorhaben kamen die ungeliebten Zahlen früher oder später doch ins Spiel.
Von Natur aus faul, lasse ich mir nun  von einem Programm helfen.
 Nicht zum malen, sondern zum Verwalten der vielen Zahlen.
Ohne diese Hilfe hätte ich schon längst den Überblick verloren.
Dann entstand der Wunsch, die gesammtelten Daten auch für Andere zugänglich zu machen.
Über das Internet habe ich ja viele hilfreiche Kontakte geknüpft.
Meine Familie mußte auch überzeugt werden, daß ich nichts die Lebenden betreffende ohne Einstimmung veröffentliche.
Für mich versteht sich das von selbst.
Ein Provider mußte gesucht werden.
 Nun ein zu mir passender Name.
Man kann sich bei verschiedenen Anbietern ja auch mit mehreren verschiedenen Namen einloggen.
 Da kam mir die Idee mit Syterlin, aus Vorliebe für die Schriftart, leicht zu merken.
 Sütterlin selber habe ich gar nicht erst versucht, da es ja ein Familienname ist.
Durch eine Erkrankung bin ich dann bei den moderierten Chats gelandet.
In den Kwizzen ( nicht mosern, daß schreibt man  wirklich so, es wird dort gequizzt ), geht es nicht um Geld, sondern um Spaß.
2006 war dann ein User- Treffen, wir haben uns dort zum Teil persönlich kennen gelernt. Somit war das Kwizz nicht mehr so Anonym und wir reden uns oft mit Abkürzungen an. Also wurde ich zu Syt.
Syt mag ich, so darf man mich anreden. Ab und an reagiere ich auch auf alte Hexe oder Frau Horn, die Deutung überlasse ich aber lieber meiner Familie.
Ich reagiere bei meinen Freunden aber auch auf alte Eule, den Titel habe ich mir in langen Jahren Nachtdienst redlich verdient!  
Wenn Ihr die Eule anklickt, gelangt Ihr zu den Anfängen meiner Forschungen 

 

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